SEET

 

Alter: 54

Herkunftsland/stadt: Veghel, Holland

Familienstand: zusamenlebend

Kinder: 0

Beruf: Lehrerin

Hobbys: Gärtnern

Grund für den Aufenthalt auf Lesbos: Urlaub

Meine Stimmung (1-10): 8

Warum? Lesbos ist eine tolle Insel, heute sind wir geschwommen und habe eine Motorradtour gemacht. Ich bin total froh, dass ich Mayada kennengelernt habe, es war eine besondere Begegnung.

Mein Vorschlag an die Welt: Begegne Menschen positiv. Denn letztendendes dreht sich alles um Liebe.

 

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MAYADA

 

Alter: 43

Herkunftsland/stadt: Al-Hasakah, Syrien

Familienstand: Witwe

Kinder: 4

Beruf: Friseurin und Kosmetikerin

Hobbys: Kosmetik

Grund für den Aufenthalt auf Lesbos: auf Durchreise

Meine Stimmung (1-10): 10

Warum? Es war so schön, Seet kennen zu lernen. Sie hat mich sehr optimistisch gestimmt.

Mein Vorschlag an die Welt: Ich hoffe, dass alle Menschen auf der Welt in Frieden leben können, so wie in Europa.

 
 

DIE BEGEGNUNG

“Ich mache diese Reise für meine Enkel und Urenkel”, sagte die Syrische Mayada zu Seet aus Holland. Ihr Mann war schon lange vor dem Krieg gestorben. Sie probierte zu erklären, wie der Krieg ihre vier Söhne über mehrere Länder verstreut hatte:

“Zwei Söhne sind noch in Syrien. Einer davon probiert sein Studium zu beenden, sodass er sein Diplom hat, aber jeden Tag hat er Sterbensangst, dass das Militär in aufgreift. Mein ältester Sohn kam mit seiner Familie und mir in die Türkei und will auch die Überfahrt machen. Und mein jüngster Sohn ist letztes Jahr schon nach Deutschland gegangen. Ich probiere jetzt zu ihm zu gelangen und will dort dann probieren um für meine Söhne die noch in Syrien sind Aufenthaltsgenehmigungen zu bekommen.”

“Du willst sie alle wieder vereinigen?”, fragte Seet. “Ja, das will ich”, sagte sie, “jede Minute mache ich mir Sorgen über die Sicherheit meiner Söhne.”

Mayada war mal Kosmetikerin und hatte in ihrem Haus einen eigenen Friseurladen. Viele Touristen kamen in die Stadt, in der sie wohnte. Aber durch den Krieg blieben sie weg und weder von ihrem Haus, noch von ihrem Laden ist noch was übrig. “Ist Syrien ein schönes Land?”, fragte Seet. “Ja, sehr schön”, sagte

 

Mayada, “wir lieben Syrien, aber das Schicksal hat uns hierher verschlagen. Wir haben nichts mehr.” Das hatte sie niemals erwartet.

“Wenn ich Dich sehe, dann sehe ich Deine Sorgen”, sagte Seet, “aber auch ein groβes Herz, Du hast Deinen Kindern viel zu bieten.” “Danke schön”, antwortete Mayada. Sie tauschten Telefonnummern aus. “Es fühlt sich so an, als würden wir uns schon ganz lange kennen.”

Beim Abschied sprach Seet ihre Bewundering aus für die Menschen, die diese Reise machen müssen. “Ich bin so dankbar dafür, dass ich Dich kennengelernt habe”, sagte Mayada. Und dann ging sie wieder zurück zu dem Parkplatz, auf dem sie diese Nacht auf dem Boden schlafen würde.

In den Wochen nach dem Gespräch verloren wir den Kontakt zu Mayada. Ihre Syrische Telefonnummer funktionierte nicht mehr und auf Facebook konnten wir sie nicht finden. Wir hofften, dass es ihr gut ging. Anfang November dann bekam Seet eine WhatsApp: “Ich muss an Dich denken und vermisse Dich.” Es war Mayada. Sie appte, dass sie sicher bei ihrem Sohn in Berlin angekommen war. Seet und Mayada hoffen, sich schnell wiederzusehen.