“Aus Deutschland”, sagte Kea, “aber ich wohne gerade in der holländischen Stadt Groningen, wo ich Psychologie studiere.” Safi nahm eine Fragenkarte: “Was würdest Du mit einer Million machen?” Kea dachte gut nach. “Ich weiβ es nicht”, sagte sie, “in diesem Augenblick würde ich nicht so viel an meinem Leben verändern wollen. Ich bin glücklich, so wie ich jetzt lebe.”
“Und Du?”, fragte Kea. “Wenn ich eine Million hätte, dann würde ich nach Belgien reisen um dort zu heiraten.” Einen kurzen Moment herrschte Stille. “Ich kenne sie schon seit wir noch ganz jung waren,”, erzählte er dann weiter, “aber vor zehn Jahren ist sie von Syrien nach Belgien umgezogen. Wir sind immer in Kontakt geblieben übers Internet.” “Wie schön”, sagte Kea, “Du kannst echt stolz darauf sein, dass Ihr immer noch Kontakt haltet, Liebe auf Abstand ist nicht einfach. Bist Du jetzt nach Belgien unterwegs?” “Nein”, sagte Safi, ‘ich werde erst in Dänemark meine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, ich habe gehört, dass es dort schneller geht. Sobald ich die habe, fahre ich nach Belgien.”
Drei Wochen später bekommen wir eine Nachricht von Kea. “Ich bin noch immer in Kontakt mit Safi”, sagt sie, “er ist in Frankfurt und hat sich entschlossen, in Deutschland zu bleiben.”
Als wir Safi mailen, schreibt er zurück: “Ja, das stimmt, die Deutschen waren so nett zu mir, dass ich geblieben bin.”