“Wir hatten niemals gedacht, dass uns das als Syrer überkommen würde”, sagte er, “dass ein Krieg uns trennen würde.
“Was vermisst Du am meisten?”, frage Tilmann. Ghanem antwortete: “In unserer arabischen Kultur sind soziale Kontakte sehr wichtig, die wollen wir aufrecht erhalten. Ich vermisse meine Frau, meine Kinder und Enkel so sehr. Ich hoffe, dass Allah uns helfen wird um wieder zusammen zu finden, denn auf diese Weise tut das Leben sehr weh.” Er wies auf sein Herz und guckte zum Boden.
Zum Glück ging die Reise von Ghanem und seiner Familie schnell. Zwei Wochen nach dem Gespräch emailte uns seine Enkelin, dass sie inzwischen sicher im Süden von Deutschland angekommen waren. Hier haben sie Asyl angefragt. Ghanem vermisst seinen Tischlerarbeitsplatz sehr und das Stillsitzen fällt diesem Handarbeiter schwer.
Anfang Dezember bekamen wir auf einmal die Nachricht, dass seine Frau auch in Deutschland angekommen war und das Paar wiedervereinigt ist. Nachdem sie gehört hatten, wie lange Familienzusammenführung dauern kann, hatte sie den gleichen Weg zurückgelegt, wie er.